Bergsteigen mit Baby und Kleinkind

Mit Mama und Papa in luftige Höhen

Bewegung an frischer Luft, freie Natur und jede Menge zu entdecken – Bergsteigen hat viele interessante Aspekte für die ganze Familie im Gepäck und wird damit zur beliebten Freizeitgestaltung. Schon die Allerkleinsten können mit Mama und Papa in luftige Höhen steigen. Allerdings gilt es, eine Bergtour mit Baby und Kleinkind besonders sorgfältig zu planen und vor allem die kindlichen Bedürfnisse bei den Vorbereitungen in den Vordergrund zu stellen.

Während es waschechte Bergsteiger vor allem auf den Gipfel zieht, um von dort die wunderbare Aussicht zu genießen, ist für Kinder beim Bergsteigen im wahrsten Sinne des Wortes der Weg das Ziel. Der Reiz eines erklommenen Gipfels ist für ein Kind rasch verflogen. Dafür warten meist bereits unterwegs viele spannende Dinge darauf, von kleinen Abenteurern entdeckt zu werden. Wer eine Bergtour mit Kind plant, sollte deshalb vor allem eine Strecke wählen, auf der es für Kinder viel Spannendes zu sehen und auszuprobieren gibt. Kinder haben auch auf längeren Wegen besonders viel Spaß, wenn die Wanderung spielerisch gestaltet wird. Wanderlieder, Abenteuergeschichten, Klettermöglichkeiten wie Bäume oder kleine Felsgruppen und eine Schnitzeljagd machen die Bergtour zum echten Erlebnistrip.

Schöne Wanderwege in der Schweiz finden Sie unter folgenden Kategorie: http://www.mamilade.ch/ausflugstipps/wanderungen

Manchmal ist der Weg bis zum Gipfel aber trotzdem einfach zu weit. Falls das Wetter umschlägt oder doch ein paar Blasen drücken, erweist sich das große Ziel manchmal als unerreichbar. Um Enttäuschungen zu vermeiden, sollten Eltern kleine Zwischenziele auf der geplanten Route abstecken, die auf jeden Fall einen Teilerfolg markieren. Solche Ziele können zum Beispiel eine Berghütte, ein See oder eine besondere Sehenswürdigkeit sein. So wird der gemeinsame Ausflug garantiert zu einem echten Erfolgserlebnis.


Bergsteigen mit Kindern: Bild : flickr.com © Nassfeld (CC BY-SA 2.0)  

Beim Wandern mit Kindern sind interessante Zwischenziele wichtig Bild : flickr.com © Nassfeld (CC BY-SA 2.0)

Im Folgenden erhalten Eltern wertvolle Tipps für die nächste Bergwanderung mit der ganzen Familie und hilfreiche Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zum Thema Wandern mit Kind:

  1. 1.    Ab wann sind Kinder alt genug für eine Bergwanderung?
  2. 2.    Wie lang darf eine Wanderstrecke mit Kind sein?
  3. 3.    Wie viele Pausen sollten auf der Wegstrecke eingeplant werden?
  4. 4.    Wie sollte ein Wanderweg für Kinder beschaffen sein?
  5. 5.    Welche Kleidung sollten Kinder auf einem Wanderausflug tragen?
  6. 6.    Wie sollten die richtigen Wanderschuhe für Kinder beschaffen sein?
  7. 7.    Welche Kleidung sollten Babys oder Kleinkinder auf einer Bergwanderung tragen?
  8. 8.    Sollten Kinder bereits selbst Wandergepäck tragen?
  9. 9.    Welche Verpflegung gehört in den Wanderrucksack?
  10. 10.  Welche Notfallausrüstung darf bei der Wanderung nicht fehlen?

1. Ab wann sind Kinder alt genug für eine Bergwanderung?

Für den ersten Ausflug in Mutter Natur ist man nie zu jung. Auch für die Allerkleinsten gibt es bereits das passende Equipment für einen Abenteuerausflug. Wer noch nicht selbst laufen kann, macht es sich einfach auf Mamas oder Papas Rücken bequem. Spezielle Babytragen, die so genannten Kinder-Kraxen, sind für Kleinkinder von ein bis drei Jahren geeignet und können zum Einsatz kommen, sobald das Kind alleine sitzen kann. Ausflüge von maximal drei bis vier Stunden pro Tag sind in diesem Alter aber absolut ausreichend und sollten jede Stunde von einer Pause unterbrochen werden, in denen das Kind aus der Trage genommen werden kann, um sich etwas freier zu bewegen.

2. Wie lang darf eine Wanderstrecke mit Kind sein?

Kinder platzen vor Energie und lieben körperliche Betätigung. Allerdings wachsen ihre Ausdauer und ihre körperliche Leistungsfähigkeit erst mit zunehmendem Alter. Bei einer Wanderung sollte bei der Planung der Wegstrecke vor allem die kindliche Leistungsfähigkeit zugrunde gelegt werden. Für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren ist eine Wegstrecke von bis zu vier Laufstunden absolut ausreichend. Kinder im Schulalter können auch eine bis zu fünfstündige Touren bewältigen. Ab einem Alter von zehn bis vierzehn Jahren sind sechs bis sieben Laufstunden durchaus ein realistisches Ziel. Bedenken Sie bitte, dass Kinder auch ein langsameres Tempo anschlagen als Erwachsene und häufig stehen bleiben, um auf etwas anzuschauen oder auf einen Baum oder einen Felsen zu klettern. Die Wegstunden sollten deshalb unbedingt nach kindlichem Lauftempo bemessen werden. Familienfreundliche Wanderrouten geben bereits eine realistische Zeiteinschätzung und eine Streckenempfehlung je nach Alter des Kindes an.

Auch die Anforderungen der Strecke dürfen mit zunehmendem Alter durchaus ein bisschen steigen. Steilere Anstiege, das Überwinden kleiner Hindernisse und erste Kletterpartien in gut gesicherten Regionen sind für Schulkinder schon möglich. Ältere Kinder ab zehn Jahren sind je nach ihrer Konstitution und Leistungsbereitschaft auch fit für mehrtätige Ausflüge mit einer oder mehreren Übernachtungen in einer Berghütte.

3. Wie viele Pausen sollten auf der Wegstrecke eingeplant werden?

Auch wenn Kinder zu Beginn einer Bergtour meist voller Energie und Tatendrang stecken und kaum zu bremsen sind, können ihre Kräfte unterwegs schnell nachlassen. Deshalb sind regelmäßige Pausen wichtig, in denen kleine Bergsteiger sich ausruhen und Energie auftanken können. Es empfiehlt sich die Wanderroute von vorneherein so zu planen, dass ausreichend Schutzhütten oder andere geeignete Rastplätze auf dem Weg liegen. Besonders familienfreundliche Routen unterteilen die Wegstrecke durch Picknick- und Rastplätze bereits in Teilstrecken, die auch die allerkleinsten Gipfelstürmer gut bewältigen können.

4. Wie sollte ein Wanderweg für Kinder beschaffen sein?

Kinder brauchen unterwegs viel Abwechslung, damit sie besonders auf längeren Strecken nicht die Lust am Laufen verlieren. Der Wanderweg sollte deshalb besonders kindgerecht gewählt sein. Begradigte Forstwege machen beispielsweise zwar das Vorankommen leichter, werden für Kinder aber schnell langweilig. Kleine Trampelpfade über Stock und Stein wecken dagegen die Entdeckerlust. Besonders gut geeignet sind Rundwege, auf denen es über die gesamte Wegstrecke Neues zu sehen gibt. Führen Auf- und Abstieg über dieselbe Strecke, kann der Rückweg für Kinder sehr lang werden.

5. Welche Kleidung sollten Kinder auf einem Wanderausflug tragen?

Gerade beim Bergwandern mit Kindern kommt es auf das richtige Equipment an. Wetterfeste und atmungsaktive Kleidung ist dabei das A und O. Idealerweise sollten Kinder Kleidung in mehreren Schichten tragen, um auf die sich häufig ändernden Witterungsverhältnisse und Temperaturen auf einer Bergwanderung reagieren zu können. In kühleren Jahreszeiten wärmt Thermounterwäsche besser als eine besonders dicke Jahre. Außerdem schränkt sie die Bewegungsfreiheit des Kindes weniger stark ein als eine dick gefütterte Jacke. Aktuelle Wetterberichte und Prognosen für beliebte Wanderstrecken können bei www.meteoschweiz.ch tagesaktuell eingesehen werden.

6. Wie sollten die richtigen Wanderschuhe für Kinder beschaffen sein?

Die richtigen Wanderschuhe sind für Kinder ganz besonders wichtig. Schmerzende Füße oder gar Blasen können die Freude am Wandern schnell verderben und gegebenenfalls gesundheitliche Folgen mit sich bringen. Die Wanderschuhe sollten fest am Fuß des Kindes sitzen und stabil sein. Hohe Schuhe, die bis an die Wade reichen, stützen das Fußgelenk und verhindern, dass das Kind auf unwegsamem Gelände umknickt. Wanderschuhe sollten auch auf langen Strecken bequem sein. Beim Kauf ist der bequeme Sitz meist nur unzureichend festzustellen. Es empfiehlt sich deshalb, die Schuhe vor der großen Wanderung bereits im Alltag probezutragen, um feststellen zu können, ob sich bei längerem Tragen unangenehme und schmerzhafte Druckstellen ergeben. Fachhändler bieten beim Schuhkauf spezielle Fußvermessungen an, die einen optimalen Sitz des Kindeschuhs garantieren.

Wanderschuhe sollten darüber hinaus auch atmungsaktiv sein. Eine ideale Ergänzung sind spezielle Wandersocken aus besonders weicher Wolle mit dünnen Nähten. Sie verfügen über elastische Einsätze und Ventilationszonen, die für einen optimalen Austausch von Wärme und Feuchtigkeit sorgen.

7. Welche Kleidung sollten Babys oder Kleinkinder auf einer Bergwanderung tragen?

Da die Bewegungsfreiheit in einer Kindertrage sehr stark eingeschränkt ist, kann es je nach Wetterlage schneller zu Unterkühlung oder Überhitzung kommen. Atmungsaktive und wetterfeste Kleidung ist deshalb besonders für sehr kleine Kinder auf einer Bergwanderung unerlässlich. Atmungsaktive Einsätze in Jacken sorgen für einen optimalen Feuchtigkeitsaustausch und verhindern so, dass das Kind schwitzt und sich anschließend erkältet. In kälteren Monaten verhindert warme Unterwäsche eine Unterkühlung ohne die Bewegungsfreiheit zusätzlich einzuschränken. Eltern sollten sich im Vorfeld bei Fachhändlern wie zum Beispiel unter campz.ch oder auf anderen Herstellerseiten ausführlich über die richtige Kleidung für eine Bergtour mit Kleinkind informieren.

8. Sollten Kinder bereits selbst Wandergepäck tragen?

Natürlich möchten Kinder sich auf einer Wanderung vor allem frei bewegen und ihre Umgebung erkunden. Trotzdem können Kinder, die eine Wanderung bereits auf eigenen Beinen bestreiten, mit leichtem Marschgepäck ausgestattet werden. Ein Kinderrucksack mit einer Trinkflasche, einer Brotdose und ein paar kleinen Habseligkeiten trägt jeder kleine Abenteurer stolz auf dem Rücken und fühlt sich dadurch genauso groß und stark wie die Erwachsenen. Der Rucksack sollte über ein atmungsaktives Rückenfutter und gepolsterte Tragegurte verfügen und nur leicht bepackt werden.

9. Welche Verpflegung gehört in den Wanderrucksack?

Ideal für unterwegs sind leichte Snacks, die ohne Teller und Besteck verzehrt werden können. Butterbrote, Äpfel, Müsliriegel und Co. geben schnell Energie und steigern die gute Laune. Zum Trinken sind Wasser, ungesüßte Tees oder Fruchtsäfte gut geeignet. Süßigkeiten eignen sich nur in Maßen für eine längere Wanderung. Bei warmen Temperaturen könnte Schokolade leicht schmelzen und unschöne Spuren hinterlassen.

10. Welche Notfallausrüstung darf bei der Wanderung nicht fehlen?

Neben ausreichender Verpflegung gibt es einige praktische Helfer, die Eltern für eine Wanderung mit Kindern immer griffbereit haben sollten. Pflaster, Mullbinde, Desinfektionsspray und Wundsalbe heilen kleinere und größere Wunden. Spezielle Blasenpflaster können drückende Stellen im Schuh im Nu polstern und größeren Schmerzen vorbeugen. Ein Insektenspray verscheucht lästige Wegbegleiter und dank Sonnencreme und einer Kopfbedeckung kann auch starke Sonneneinstrahlung dem kindlichen Tatendrang nichts anhaben. Falls der Rückweg doch einmal länger dauern sollte, empfiehlt es sich eine Taschenlampe im Gepäck zu haben, um auch bei schwachen Lichtverhältnissen den sicheren Heimweg zu finden.

So ausgerüstet kann es auf große Abenteuertour gehen und Bergwandern wird zum großen Freizeitspaß für die ganze Familie.

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