Fahrradurlaub mit der Familie: Zweirad-Spass für alle

Mit dem Fahrrad die Welt zu erkunden, ist für Kinder nicht nur gesund. Es zeigt auch, dass sich aus einstigen Krabbelkünstlern und Laufrad-Piloten echte Balance-Profis entwickelt haben, die es mit einem Velo aufnehmen können. Ist das eigene Kind fit genug im Umgang mit dem Zweirad, kann auch eine Fahrradreise mit der ganzen Familie ein besonderes Erlebnis sein. Hier sollten Eltern allerdings vorab genau überlegen, welche Routen sie wählen und wie sie in den Urlaub gelangen.

Wichtige Vorbereitungen für die Ferien mit Velo

Zu den wichtigsten Voraussetzungen für einen Fahrradurlaub mit der Familie gilt die Sicherheit des Kindes. Mädchen und Jungen, die sicher fahren und sich auch im Strassenverkehr entsprechend bewegen können, dürfen gerne mit dem eigenen Velo anreisen. Bei Kinder, die noch etwas unsicher im Umgang mit dem Velo sind, können täglichen Touren zur nervlichen Zerreissprobe werden. Dann ist es besser, wenn ein Fahrradanhänger mitreist, der auch den Transport eines Kinderrades ermöglicht. Alternativ ist auch eine Stange denkbar, die das Rad eines Elternteils mit dem Kinderrad verbindet und die Jüngsten zu Co-Piloten macht.

Radanfänger sollten nicht ohne Anhänger oder Haltestange reisen.
(Quelle: cocoparisienne (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)

In jedem Fall unerlässlich ist für alle Familienmitglieder ein sicherer Fahrradhelm. Er sollte nicht beschädigt sein und bequem sowie sicher sitzen. Wackelt er beim Bewegen des Kopfes, passt er nicht und muss gegebenenfalls angepasst werden. Der Kinnriemen des Fahrradhelms sollte nach dem Schliessen des Verschlusses zusätzlichen Halt bieten und bei jeder Fahrt verwendet werden. Ein gute Fahrradhelm bedeckt ausserdem auch die Stirn und schützt den empfindlichen Kopf vor Verletzungen bei einem Sturz nach vorne.

Kurz vor der Abreise spielt jedoch nicht nur die Sicherheit und Gesundheit aller Familienmitglieder eine wichtige Rolle. Auch die Fahrräder sollten in jedem Fall gründlich auf Beschädigungen untersucht und gegebenenfalls repariert werden. Rissige Reifen, lose Einzelteile und defekte Beleuchtung können der Radreise sonst ein jähes Ende bereiten. Um sicher zu gehen, lohnt sich auch die Mitnahme eines kleinen Notfallsets für Fahrräder mit Flick- und Werkzeug. So können kleinere Malheure unterwegs behoben werden.

Es ist ausserdem empfehlenswert, einige Wochen vor der Abreise mit der gesamten Familie zu üben. Kleinere und grössere Fahrradtouren im eigenen Wohnumfeld helfen dabei, sich auf die längere Radreise einzustimmen und machen Eltern auf Dinge aufmerksam, die während des Urlaubs mitgenommen und bedacht werden sollten.

Optionen für die Anreise

Mit gut vorbereiteten Velos, sicheren Helmen und Lust auf Bewegung sind die Weichen für eine spassige Radreise gestellt. Dann jedoch stellt sich die Frage nach der optimalen Anreise-Strategie. Schliesslich ist die Familie während eines Radurlaubes hauptsächlich mit den Velos unterwegs. Grundsätzlich stehen Familien in Sachen Anreise drei Möglichkeiten zu Verfügung:

  • Bus
  • Zug
  • und PKW.

Bus und Zug als Transportmittel in den Urlaub sind zwar bequem, da weder Mama noch Papa hinter dem Steuer sitzen müssen. Die Anreise jedoch kann mit öffentlichen Verkehrsmitteln durchaus erschwert werden. So muss die ganze Familie nicht nur ihr Gepäck, sondern auch die Räder mitnehmen. Spätestens beim Umsteigen von einem Zug in den anderen erfordert dies grosses Geschick und Schnelligkeit. Nicht auszudenken, was wäre, wenn ein Rad oder gar ein Kind im Zug zurückbliebe, wenn sich die Türen längst geschlossen haben.


Die Räder gelangen meist auf Trägern für das Auto in den Urlaub.
(Quelle: skeeze (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)

Daher entscheiden sich viele Familien trotz des Zweirad-Fokus für die Anreise per PKW. Hier kann das gesamte Gepäck bequem im Kofferraum untergebracht werden und es braucht keine Umstiege oder langen Wartezeiten an Bahnhöfen und Bushaltestellen. Zudem ist es bei der Anreise mit dem Auto weniger wichtig, die Gepäckmenge zu reduzieren, da der Wagen vor Ort dabei sein wird.

Um die Velos sicher in den Urlaub zu transportieren, braucht es einen guten Fahrradträger für das Auto. Je nach Anzahl der Räder und deren Schwere eignen sich verschiedene Optionen. Am beliebtesten sind Träger für die Anhängerkupplung oder das Dach. Bedenken  sollten Familien jedoch, dass Dachträger den Luftwiderstand und somit auch den Benzinverbrauch ein wenig erhöhen. Wie die Unterschiede zwischen Dach- und Heckträger genau aussehen und welche Träger sich für mehr als zwei Räder eignen, erfahren Interessierte hier.

Tourenlänge: Die Kleinsten bestimmen

Die Radreise zu planen, bringt auch die Auswahl verschiedener Routen und Strecken mit sich. Als Grundvoraussetzung für die Wahl gelten Kondition, Alter und Fähigkeiten der mitreisenden Kinder. Dabei richtet sich die Planung stets nach dem jüngsten Kind, sofern es mit dem eigenen Rad fährt. Ähnlich wie auch beim Bergsteigen mit Kindern spielen Faktoren wie die Beschaffenheit der Wege, die Länge der Route und die zu überwindenden Höhenmeter eine Rolle.

Grundsätzlich gilt dabei, das fahrraderfahrene Kinder im Vorschulalter bereits dazu in der Lage sind, Tagestouren von bis zu zwanzig Kilometern zurückzulegen, wenn ein Anhänger mit Transportmöglichkeit für das Velo dabei ist. Bei Reisen ohne Anhänger sollte die täglich zurückgelegte Strecke etwa halbiert werden. Grundschulkindern können Eltern Tagestouren mit einer Länge von zwanzig bis dreissig Kilometern zutrauen, sollten dabei jedoch unbedingt die Kondition des Kindes berücksichtigen. Ist das eigene Kind bereits älter als zehn Jahre, können sogar längere Etappen von rund vierzig Kilometern täglich Spass machen.


Ein Rundkurs durch das Napfbergland macht grösseren Kindern Spass.
(Quelle: Alexandra_Koch (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)

Beispiele für Touren unterschiedlicher Länge in der Schweiz finden Familien unter veloland.ch. Hier wird unter anderem die Winterthur-Mörsburg Route vorgestellt. Sie hat eine Länge von rund 16 Kilometern und führt die Familie rund um Winthertur inklusive Besuche bei einigen Schlössern und dem Swiss Science Center Technorama. Diese Route eignet sich gut für Familien mit jüngeren Kindern. Etwas länger fällt Etappe 9 der Seen-Route aus. Sie führt mit einer Länge von 36 Kilometern von Niederurnen nach Sargans. Familien haben unterwegs die Möglichkeit, das „Gonzenbergwerk“ zu besuchen und im Sommer eine Abkühlung im Walensee zu geniessen.

Für echte Velo-Profis darf es auch die 106 Kilometer lange Napf-Rundroute durch das Napfbergland sein. Von Langnau aus erkundet die Familie hier auf einem Rundkurs die Region. Daher sollte sie in einzelne Etappen unterteilt werden, wobei die Familie jeden Tag in einem anderen Hotel oder Gasthof übernachtet.

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